Andreas Gryphius - Sonette - Das ander Buch - Kapitel 27 lyrics

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Andreas Gryphius - Sonette - Das ander Buch - Kapitel 27 lyrics

Andreas Gryphius Mitternacht IV. SChrecken / und Stille / und dunckeles Grausen / finstere Kälte bedecket das Land Itzt schläfft was Arbeit und Schmertzen ermüdet/diß sind der traurigen Einsamkeit Stunden. Nunmehr ist / was durch die Lüffte sich reget / nunmehr sind Menschen und Thire verschwunden. Ob zwar die immerdar schimmernde Lichter / der ewig schitternden Sternen entbrant! Suchet ein fleissiger Sinn noch zu wachen? der durch Bemühung der künstlichen Hand / Ihm / die auch nach uns ankommende Seelen / Ihm / die anitzt sich' hir finden verbunden? Wetzet ein bluttiger Mörder die Klinge? wil er unschuldiger Hertzen verwunden? Sorget ein Ehren-begehrend Gemütte / wie zu erlangen ein höherer Stand? Sterbliche! Sterbliche! la**et diß dichten! Morgen! Ach Morgen Ach muß man hinzihn! Ach wir verschwinden gleich als die Gespenste / die umb die Stund uns erscheinen und flihn. Wenn uns die finstere Gruben bedecket / wird / was wir wündschen und suchen zu nichte. Doch / wie der gläntzende Morgen eröffnet / was weder Monde noch Fackel bescheint: So / wenn der plötzliche Tag wird anbrechen / wird was geredet gewürcket / gemeynt. Sonder vermänteln eröffnet sich finden vor des erschrecklichen GOttes Gerichte.