Andreas Gryphius In H. Johann Christoph von Schönborn / in Schönborn und Zissendorff / Stambuch XII. WIr Armen! ach wie ists so bald mit uns gethan! Wie plötzlich wird uns offt / worauff wir Menschen dencken / (Der Sinnen Wundsch) verkehrt. Wir pflegen uns zu kräncken Doch / wer bringt von der Klipp den unverletzten Kahn? Wir fechten leider hir all unter einer Fahn Der Eitelkeit! was steht / kan plötzlich sich verlencken / Vnd sich und dich in Ach und herbes Trauren sencken. Wir tretten alle schon die raue Todten Bahn. Was itzund herrlich blüht / wird auff die Nacht erbleichen. Die / vor den alles beb't / die an die Sternen reichen / Die werden Morgen Koth / und Staub und Aschen seyn. Wol disem / dessen Geist sich keine Noth läst zwingen. Wol dem / der unverzagt kan durch die Schrancken dringen In den uns Sterben trotzt / und Fleisch und grimme Pein.