Andreas Gryphius Der Tod XLVI. WAs hilfft die gantze Welt / Mensch! deine Stunde schlägt! Zwar eh' als du vermeynt! doch wer muß nicht erbleichen? Nun wird die Schönheit rauch; nun muß die Tugend weichen / Nun ist dein Adel Dunst / die Stärcke wird bewegt! Hir fällt auff eine Baar der Hutt und Krone trägt Hir feilt die grosse Kunst / kein Tagus schützt die Reichen. Man siht kein Alter an / die gantz verstellte Leichen (O Freunde! gutte Nacht!) wird in den Staub gelegt Du scheidest! gantz allein! von hir! wohin! so schnelle! Diß ist des Himmels Bahn! die öffnet dir die Helle! Nach dem der strenge Printz sein ernstes Vrtheil hegt. Nichts bringst du auff die Welt / nichts kanst du mit bekommen: Der einig' Augenblick hat / was man hat / genommen. Doch zeucht dein Werck dir nach. Mensch! deine Stunde schlägt.