Andreas Gryphius - Sonette - Das ander Buch - Kapitel 32 lyrics

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Andreas Gryphius - Sonette - Das ander Buch - Kapitel 32 lyrics

Andreas Gryphius ANNAE MARIA GRYHIAE Tod XXII. DV bist denn! du bist hin! Der Himmel gönte dich Der Erden weiter nicht / die Tugend kaum mehr kennet / Darin man Laster preist / und Sünde from seyn nennet / Die ausgejagte Zucht nam deine Seel zu sich. Du gibst denn gutte Nacht so unversehns / weil ich In femem Elend bin / dein Eh-stand wird getrennet. Eh' recht dein Hochzeit Licht (Holdseelige!) verbrennet Weil mich dein Hymen läst / tritt gleich dein Tod für mich Was kan abwesend ich mehr / als dich selb beweinen Vnd deine zarte Frucht / die als sie wolt erscheinen Die schwachen Augen schloß und deine Seel entband'? Man wündscht; es möcht einmal die Frömmikeit gebähren: Als welche nichts der Welt / denn Tugend kan gewehren / Doch ach! den Wundsch durchstrich der Parcen strenge Hand.