Sei willkommen, liebe Frau
Steig ein in meinen Kahn!
Über uns im Himmels-Grau
Kreist ein Kormoran
Der wohnt hier nur als Wintergast
Und fühlt sich doch daheim
Schläft auf einem Schlafbaum-Ast
Und fischt im Alten Rhein!
Doch wenn dann vom Gebirge die Frühlingsstürme weh'n
Dann juckt's ihn im Gefieder und er schreit: "Auf Wiederseh'n!"
Dann zieht es ihn nach Norden zu ander'm Federvieh
Vielleicht kommt er mal wieder - genau weiß man das nie!
Ayayay
Durch die Silberweiden streicht
Davon der Kormoran
Auf dem Wa**er schaukeln leicht
Wir zwei im Trübord-Kahn
Du kommst an Bord nur kurze Zeit
Weil du ein Grausen hast
Vor der Galeere Zweisamkeit
Dem sauren Liebesknast!
Solang' du aber bei mir bist, solang' gibt es ein Fest
Ich la**' keine Minute aus bevor du mich verlässt!
Da fällt ein süßer Regen, da fällt ein heißer Schnee
Da gibt es Überschwemmung und die Fische fressen Klee!
Ayayay
Durch den braunen Winterwald
Schwimmt mein sanftes Boot
Morgen sind wir müd' und alt
Und übermorgen tot!
Dein Gelächter, laut und frech
Bläst Luft in mein Gehirn -
Was soll's, der Tod hat heut' noch Pech
Ich will den Nachtwind spür'n!
Du redest wie ein Wa**erfall, ich brenne lichterloh
Ich hör deinen Geschichten zu, bin traurig oder froh
Wir treiben durch den Taubergießen, wir in unser'm Kahn
Und über uns im Himmelsgrau kreist der Kormoran1
Ayayay