Spoken:
Na wie denn? - Na was denn? - Na warte!
Das Lied vom Betriebsfrieden.
Wir kennen sie alle, die Sprüche:
"Bei uns kann doch jeder ..." – na, wer denn?
Die Frau kann in ihrer Küche
Der Mann im Betrieb: alt werden!
Da gibt es nicht einen, der müsste
Diese Freiheit entbehren – na, siehste!
Da hast du zwei ganz freie Hände
Die verkaufst du an einen Boss
Dann fliegst du auf's Betriebsgelände
Mit einem freiwilligen Stoß!
Produzierst du auch mächtige Brummer –
Da bleibste 'ne ganz kleine Nummer!
Dann kriegst du den Lohn und sagst: "Scheiße!
Bei uns kann doch jeder ..." – na, wie denn?
Was einkaufen, aber die Preise
Sind grad' so verrückt wie die Mieten!
Da denkste, du hast die Gewerkschaft
Damit die dir deinen Lohn herschafft!
Höhöhöhöhö!
Doch eines Tages in der Frühe
Erfährst du dann aus der Zeitung
Von den Früchten der riesigen Mühe
Deiner Gewerkschaftsleitung!
War das Feigheit oder Dummheit oder hab'n die gepennt?
Da kriegste bloß müde acht'nhalb Prozent!
Dann redest du mit den Kollegen:
"Bei uns kann doch jeder ..." – na, wo denn?
Wenigstens laut überlegen
Wie haut man den Herrn auf die Pfoten?
"Das Maul kann mir keiner verbieten!" –
Da haste dich aber geschnitten!
Ein Boss namens Reimann schreit: "Hetze!
Die stört meinen Betriebsfrieden!"
Er hat an der Hand Gesetze
Die dem Arbeiter 's Maul verbieten!
Wer hat die Paragraphen gebraten?
Na, mal raten – Sozialdemokraten!
Jetzt hau'n sie den Riethmüller Edmund
Weil der hat zwei ganz freie Hände
Der reißt den Maulkorb weg, und
Der sagt, was sehr viele denken!
Dafür kriegt er die Lohnsteuerkarte
Denn: "Bei uns kann doch jeder ..." – na, warte!
Ihr Kapitalisten, na wie denn?
Ihr wollt den Eddi rausschmeißen?
Da wer'n auf den Betriebsfrieden
Die Arbeiter kräftig scheißen!
Weil euch nämlich uns're Solidarität
Erst recht an den Kragen geht!