Weißt du noch, ich stand damals am Hafen
Mit den Füßen verschraubt auf dem Land -
Weißt du noch wie der Mond, das bleiche Lamm
Rachitisch im Brackwa**er schwamm?
Doch der Regen fiel süß wie Champagner
Aus den Rieselmaschinen vom Dach
Die Flötenmusik aus den Lautsprechern klang
Nach Johann Sebastian Bach!
Es fragte dein Mund: "Wohin, wohin? -
Wo die Zitronen blüh'n!"
Die Scheinwerfer-Sonne stieg auf und beschien
Deine Perltränen aus Glyzerin -
Dann flogen die Segel, weiß wie der Schnee
Auf Kurs zur Karibischen See!
Unsre Einstellung war bald gefahren
Lag im Kasten komplett - "Szene tot!"
Man hat die Kulissen längst vertauscht
Durch Lampions blau, grün und rot!
Eine Dame mit glänzenden Lippen
Die auf Biber und Zobel erpicht
Zog den Prinzen der Reeder-Dynastie
Ins Jupiterrampenlicht!
Sie zierte sich noch, als er nach ihr griff
Und tat so, als wollte sie fort -
Als wartete sie auf ein anderes Schiff
Mit fünfzig Kanonen an Bord!
Doch dann folgte sie ihm auf die rosa Jacht -
Ihr Kielwa**er schluckte die Nacht!
Und ein Reigen von Jungfern und Tanten
In geblümten Kleidern, bejahrt
Zog einen falschen Seemann an Land
Mit angeklebtem Bart!
Noch während sie ihn kostümierten
Bis er aussah wie Billy the Kid
Sang er traurig, sonor und graumeliert -
Alle Tanten sangen mit:
"Ein Schiff, die Gitarre und das Meer
Und der Bart für die Vögel ein Nest -
Komm bald wieder, mein Junge!" - sie weinten sehr
Und hielten ihn immerzu fest -
Dann machten sie alle im Hafen-Carré
Eine Hafenrundfahrt zum Tee!
Und ihr Buchhändler, Lehrer, Frisöre
Ihr Serviermädchen, Kellner mit Schliff
Ihr murmelt jetzt hinter der hohlen Hand:
"Ein Königreich für ein Schiff!"
Gebt nur zu, ihr steht manchmal am Hafen
Mit den Füßen verschraubt auf dem Land -
Wisst ihr noch, wie der Mond, das bleiche Lamm
Rachitisch im Brackwa**er schwamm?
Es fragt eine Stimme: "Wohin, wohin? -
Wo die Zitronen blüh'n!"
Auf dem Bildschirm weint eine Sängerin
Ihre Perltränen aus Glyzerin -
Dann fliegen die Segel, weiß wie der Schnee
Auf Kurs zur Karibischen See!