Louise stand am Herd den langen Tag
Und ihr Gesicht war schon ganz schwarz vom Rauch
Und wenn sie nachts auf ihrem Strohsack lag
Da war sie müd und ausgehungert auch
Sie war nur armer Leute Waisenkind
Und wollte lieber sein ein Baum im Sommerwind
Und als ein Herr sie stehen sah am Herd
So schwarz vom Rauch verwandelt das Gesicht
Da war sie ihm trotzdem die Dukaten wert
Für eine Nacht, aber Sie mochte nicht
Sie war nur armer Leute Waisenkind
Und wollte lieber sein ein Baum im Sommerwind
Da sagte ihr der Herr: Da** sie ihm bald
Sein Weib möcht sein und ganz in Seiden gehn
Auch habe er ein schönes Schloss im Wald
Dort würde sie nie wieder von ihm gehn
Sie war nur armer Leute Waisenkind
Und blühte wie ein Baum im Sommerwind
Und jetzt verstand sie auch
Warum nicht Brot allein
Sattmachen kann den Bauch
Es muss auch Liebe sein
Sie war nur armer Leute Waisenkind
Und wollte, da** er bliebe, dieser Sommerwind
Der Sommerwind ging hin mit Kriegsgeschrei
Und färbte in der Nacht den Himmel rot
Und in der Schlacht war auch ihr Mann dabei
Sie wusste nicht wohin mit ihrer Not
Sie war nur armer Leute Waisenkind
Und wollte wieder sein ein Baum im Sommerwind
Im Feld lag mancher Reiter schon verweht
Wie Blätter vom vergangnen Jahr
In ihrem Herzen drin war kein Gebet
Nur wie der Schnee so weiß war jetzt ihr Haar
Sie war nur armer Leute Waisenkind
Und hatte nur den einen Gott, den Sommerwind
Und als ihr Leib so welk war wie ein Baum
Im Herbst, da ging sie in den Fluss
Und machte mit dem alten Sommertraum
Und ihrer grauen Armut endlich Schluss
Sie war nur armer Leute Waisenkind
Und wollte nie mehr sein ein Baum im Sommerwind