Wunschkonzert um viertel nach sieben Öffnet die Ohren, öffnet das Herz Mit blumigen Grüßen von hüben nach drüben Mit bunten Melodien und munterem Scherz Blasius Ölig bringt heut' wieder Für jeden etwas, was keinem gefällt – Für Onkel Karl und Tante Frieda Zuerst Kurioses aus der Opernwelt Zur goldenen Hochzeit grüßt Herr P. seine Frau in alter Liebe, die auch heute noch glänzt Er wünscht für sie die Arie "Verschwinde, Albtraum" aus der Oper "Das Nachtgespenst" Frau Elli M. in Leiden wird gegrüßt von ihrem lieben Sohn aus Freudenstadt Mit "Mutter, Mutter, bitte noch dies' eine Mal" aus "Ödipus, der Nimmersatt" Aus dem Oratorium "Der Flügelstürmer" wünscht Fräulein G. aus Frechen sich "Geliebter, deck doch nicht immer bloß den Raum, denke doch auch mal an mich!" Sein Skihaserl grüßt Herr Hüttenschreck, diese bezaubernde kleine Frau Mit "Hast du schon eine feste Bindung?" aus der Oper "Die Pistensau" Wunschkonzert um viertel nach sieben Öffnet die Ohren, öffnet das Herz Mit blumigen Grüßen von hüben nach drüben Mit bunten Melodien und munterem Scherz Blasius Ölig, der Schwerenöter Der Mann mit dem sämigen Organ Dieser unermüdliche Stimmungstöter Der kündigt nun frische Folklore an Ein begeisterter Jäger feiert heut' seinen neunzigsten Geburtstag, es ist Herr Z. Für ihn wünscht seine Frau das Lied "Der Hirsch oder ich, einer verlässt das Bett!" Hundert Jahre dagegen wird Landstreicher Q., für ihn erklingt Nun das Lied "Hei, der Wodka schmeckt auch ohne Zähne", das Iwan Gedumarow singt
Hundertfünfzig Jahre sogar wird Herr Öhi aus dem Oberland, für ihn spiel'n wir nun "Mei Lieb, sollst mir Heuer die Knödel in die Schnabelta**e tun" Achthundertsechsunddreißig Jahre wird Herr Kunibert, Schöffe beim Jüngsten Gericht Alle freuen sich, da** er schon so lange tot ist, einen Musikwunsch hat er nicht Wunschkonzert um viertel nach sieben Öffnet die Ohren, öffnet das Herz Mit blumigen Grüßen von hüben nach drüben Mit bunten Melodien und munterem Scherz Blasius Ölig scheut kein Thema Er macht alle glücklich und froh Und bringt nun für alle Arbeitnehmer Heiteres aus Hochofen und Büro Zum Eintritt in das Rentenalter, grüßen Herrn M. alle Kollegen, für ihn spiel'n wir hier Die Lohntütensonate für singende Säge und dröhnendes Hammerklavier Gleichzeitig grüßen ihn auch die Herren von der Rentenversicherung Mit dem Lied "Du kannst nicht ewig bei uns weilen!" aus "Opa war auch mal jung" Bürogehilfe K. wird gegrüßt, von der Kellnerin aus seinem Stammcafé Mit "Ärmelschoner lügen nicht" aus dem Musical "Sesselpuper ade" Herr Direktor A. grüßt seine Straßenbekanntschaft, offenbar ein steiler Zahn Mit "Wie flüchtig sind der Liebe Stunden" aus "Don Carlos auf der Reeperbahn" Wunschkonzert um viertel nach sieben, Schöner kann Rundfunk doch gar nicht sein Schon Doktor Sauerbier hat geschrieben: "Lieber offene Ohren, als ein offenes Bein!" Blasius Ölig sagt nun allen: "Ade nun, ihr Lieben, die Zeit wird knapp Hat's euch heut' wieder nicht gefallen Schaltet das nächste Mal zeitig ab!"