(spoken prose)
Nun hat ja durchaus nicht jeder die Mittel, vor den Unbilden der Witterung in unseren Breitengeraden
So ohne weiteres in den Süden zu flüchten. Es gibt da immer finanzielle Hinderungsgründe. Und so
Greift der Eine oder Andere doch immer wieder auf das Auto als Reisetransportmittel zurück. Das ist
Wesentlich preiswerter, allerdings auch mit sehr viel mehr Stress verbunden. Besonders zu dieser
Jahreszeit da kommt immer wieder einiges auf den Autofahrer zu und es ist nicht immer das Beste,
Was da auf ihn zukommt: Nebel, Regen, Glitsch und Glibber. Entweder in dieser Reihenfolge oder
Alles auf ein Mal. Kurzum, der Autofahrer weiß nicht wie er stöhnen soll: Igittigitt oder oh Gott, oh Gott.
Ich habe hier mal ein paar typische Krisensituationen zusammengestellt und möchte dazu auch ein
Paar pa**ende Lösungsmöglichkeiten unterbreiten.
Situation Nummer 1:
Wir wachen morgens auf, schauen aus dem Fenster und was sehen wir? Nichts! Nicht einmal das
Wetter. Frage: Woran liegt das? Haben wir vergessen, die Vorhänge zu öffnen, die Fensterläden oder
Etwa die Augen? Träumen wir gar? Mitnichten! Draußen lungern lasziv die suppigen Nebelschwaden,
Diese treuen aber ständigen Begleiter durch Herbst und Winter. Wie verhalte ich mich?
Nun, das Schwierigste kommt wie immer gleich zu Anfang: Denn wir müssen zunächst einmal das
Fahrzeug finden, und das ist gar nicht so einfach. Haben wir diese Aufgabe gelöst, heißt es: Flugs die
Tür auf, eingestiegen und schleunigst wieder zugeschlagen, denn wer hier trödelt, dem dringt der
Nebel in die Fahrgastzelle und dann findet er nicht einmal mehr das Zündschloss. Danach läuft dann
Aber alles wie gewohnt und wie in nebellosen Zeiten. Licht anschalten lohnt sich nicht, das würde
Ohnehin keiner sehen in dieser Waschküche. Diese Energie setzen wir lieber ins Akustische um.
Betätigen Sie während der Fahrt unaufhörlich die Hupe, damit der Unfallgegner Ihr Herannahen hört.
Fahren Sie ruhig etwas schneller als gewöhnlich, denn je rascher Sie am Zielort sind, desto eher ist
Die Gefahr vorbei.
Situation Nummer 2:
Na**es Laub auf der Fahrbahn! Noch immer gibt es leider Gottes Wälder, die in unverantwortlicher
Weise unsere Fahrbahnränder säumen und im Herbst dann frevelnd ihre Blätter auf die Straße
Donnern. Nun steht ja eine ganze Reihe von Leuten ohnehin auf dem Standpunkt, der Wald solle sich
Ähnlich wie die Bundesbahn erst einmal ordentlich gesund schrumpfen. Und schrumpfen tut er ja
Auch. Wie weit das gesund ist und für wen, bleibt vorerst abzuwarten. Aber auch das Schrumpfen an
Sich ist auf die Dauer schon rein juristisch nicht mehr tragbar. Unser progressivstes Bundesland,
Bayern, hat sich nämlich wieder einmal zum Vorreiter für eine gute Sache gemacht und hat den
Umweltschutz in der Verfa**ung verankert. Das bedeutet in der Praxis: In Bayern ist das Walssterben
In Zukunft verfa**ungswidrig. Die Frage ist nur: Weiß das der Wald? Und weiterhin: Was unternimmt
Man gegen ihn, wenn er frech wird und sich einfach nicht an die Verfa**ung hält. Hier gibt es doch
Noch einiges zu bedenken für den großen bayerischen Vorsitzenden.
Situation Nummer 3:
Fahrten ins Ausland. Hierbei ist besondere Vorsicht geboten, denn der Ausländer ist von Hause aus
Unberechenbar, macht prinzipiell alles anders, möglicherweise um uns Inländer zu verunsichern und
Uns in die Defensive zu drängen. In allen arabischen Ländern zum Beispiel, wo man bekanntlich
Abartiger Weise auch von rechts nach links schreibt, gelten auch die drei Ampelphasen genau
Umgekehrt. Das heißt, gefahren wird bei rot, gehalten bei grün und bei gelb weiß keiner so recht, was
Er machen soll. Also genau wie bei uns. Anders ist das in Italien. Da fährt man grundsätzlich bei jeder
Farbe, gehalten wird nie. Und wer dennoch bei einer der drei Farben - aus welchem Grunde auch
Immer - anhält, verursacht automatisch einen Auffahrunfall.
Wenn es einmal soweit gekommen ist, sollten Sie wissen, da** der Südländer – nicht nur der Italiener,
Auch der Spanier und der Südfranzose – es lieben, nach Blechschäden einige kleinere
Handgreiflichkeiten auszutauschen. Um nicht unhöflich zu erscheinen, sollten Sie sich als Gast den
Gebräuchen des Landes nicht verschließen.
Überhaupt ist Höflichkeit im Verkehr eine sehr wichtige Sache, nicht nur im Ausland. Es gibt da einige
Faustregeln, die man unbedingt beherzigen sollte. Beispielsweise geht oder fährt man nicht unbeteiligt
An einem Unfall vorüber. Man hält an, steigt aus, heuchelt Interesse, stellt dann eventuell ein paar
Unaufdringliche Fragen, wie zum Beispiel: "Entschuldigung, ist gerade eine Wohnung frei geworden?"
Überhaupt gibt es so ein paar Dinge, die man unbedingt sich merken sollte. So gilt beispielsweise
Nach wie vor fürs Überholen die alte Regel: Erst links ausscheren, dann blinken und dann in den
Rückspiegel schauen, ob jemand hinter uns war.
Viertens und letztens belästigt uns dann noch der sattsam bekannte Wildwechsel, der in dieser
Jahreszeit schon zu beachtlich früher Stunde vonstatten geht. Bereits am Nachmittag kann man auf
Der Landstraße mit einem kapitalen Hirschen konfrontiert werden, was zu bemerkenswerten
Kollisionen führen kann. Die einschlägig bekannten Jagdgründe sind durch dreieckige Warnschilder
Hinreichend gekennzeichnet. Wild serviert man am besten mit Preiselbeeren. Beim Abhäuten hilft uns
Gerne der Förster gegen ein gewisses Entgelt oder gegen die Überla**ung des Geweihs, falls er nicht
Selbst schon ein solches trägt.
In diesem Sinne Waidmanns Heil und allseits Frohe Fahrt!