Es ist Sommer und die Stadt liegt da, wie ausgeschüttet
Wir schlafen lange, bis der Abend uns nach draußen bittet
Die Frauen rauchen Zigaretten, irgendjemand lacht
Hier bleibt man draußen, bis zum Ende, so wie jede Nacht
Noch ist es warm und in der Abendsonne flimmern Mücken
Sie steht so tief und rot, man könnte sie vom Himmel pflücken
Alles wirkt ganz klein, die Häuser sehen aus, wie eingelaufen
Und wir krabbeln auf der Wiese rum, wie Seidenraupen
Der U-Bahnschacht ist nicht bewacht und überhaupt nicht düster
Bahnen gleiten weg, als lumineszierende Tausendfüßler
Jemand sagt zu mir, es wär schon spät, wir müssten gehen
Doch ich will nochmal die abertausend Lichter zählen
Und die Straßen schimmern bläulich, verlieren die Kontur
Am Horizont verblüht die Skyline in Miniatur
Bald wird es bitterkalt und dunkel, doch wir bleiben draußen
Jeder in seinem eigenen Kokon, als wären wir Seidenraupen
Wir sind nachtaktiv, wir führen kurze Leben
Abseits von den Bars, wo sich Familienväter Kurze geben
Unter der Oberfläche krabbelt es, man sieht uns nicht
Wir ziehen einfach um und bleiben, wo es friedlich ist
Hier ist ein kleines Universum, nur für uns gemacht
Die Zeit läuft rückwärts und ich blieb nochmal ‘ne Stunde wach
Denn die Wiese leuchtet grüner, wenn es dunkel wird
Und wir spinnen unsere Fäden völlig ungestört