Sie wartet. Und wartet Die nächste Zigarette gedreht Und immer wieder ein Blick zur Uhr Gleich Mitternacht: Von Müdigkeit noch keine Spur Warum gibt's denn in dieser verdammten Stadt Niemand, der an sie denkt? Warum ruft denn keiner an? Sie könnte natürlich auch runtergehn in eine von den vielen Kneipen Doch sie sieht sie schon an der Theke stehn Die Typen mit dem verschwommenen Blick Und dem erwartungsvollen Lächeln Sie würde sicher nicht mehr so allein sein Doch ihr graust bei dem Gedanken an den obligaten Dankbarkeitsfick Sie ist wütend auf sich selbst: Du hast es doch selber so gewollt Nun fang doch jetzt nicht schon wieder an
Dir selbst so furchtbar leid zu tun Doch hier sitzen und mit den Zähnen knirschen Krampfhaft sich zusammenreißen bringt auch nichts Und sie legt ihre Joni Mitchell-Platten auf Und läßt ihren Tränen freien Lauf Tränen der Hoffnung und der Hoffnungslosigkeit Oh wär' man doch endlich schon soweit Daß das Alleinsein einem nicht mehr so viel ausmacht Und wieder, immer wieder der alte Teufelskreis Schon geht sie wieder los Obwohl sie's doch schon lange besser weiß Schnell noch das Make Up gecheckt Die Pille geschluckt Vielleicht findet man ja doch noch mal einen Der einen ein bißchen besser versteht Vielleicht, weil's ihm genauso geht