Theater, Theater
Der Lappen geht hoch
Rein in die Zauberwelt
Die Bretter, die Bretter bedeuten die Welt
Und das Himmelszelt
Ich schmink mich, ich schmink mich, ich schmink mich
Spieglein, Spieglein, Spieglein
Verwandlung, Verwandlung, Verwandlung
Heute bin ich König, morgen Bettelmann
Dem wahren Mimen sieht man nie sein wahres Alter an
Und dann fällt das Licht auf mich
Ich bin der Stern für diesen Augenblick
Ich fühl mich frei
Kunst ist mehr als Handwerk, Kunst ist Zauberei
Warum, warum, warum ist die schöne Zeit vorbei
Denn der Feind wäscht am Samstag Abend Autos
Oder geht ins Kino
Der Feind sitzt lieber am Computer
Oder im Casino-Autoscooter
Ja die Räume für Kultur werden eng
Die Oberschicht, die Oberschicht, man sieht sie einfach nicht
und die jungen Fräuleins studieren alle Biochemie
Also sieht man sie, also sieht man sie, nein nein, man sieht sie nie
Und die Türken wollen auch keine Einakter sehen von der Jelinek
Die Türken wollen nur gebrauchte Autos kaufen oder gleich klauen
Alles gab ich her
Vergangenheit war schön
Gegenwart fällt schwer
Wah ahh...
Jeder weiß doch, wie ich heiße
Und lacht mit, wenn ich Kantinenwitze reiße
Ich bin seit dreißig Jahren hier, mach mir noch ein Schüttelbier
Ich kenne meinen Text, ich kenne meinen Arm
Ich kenne meinen Untertext, ich kenne meinen Unterarm
Ich bin unkündbarer Frauenschwarm
Unkündbarer Frauenschwarm
Dieses Brett bedeutet mir so viel
An diesem Brett hängt mein ganzes Spiel
Johannes Heesters steht auf diesem Brett
Wenn er tot ist, nimmt er's sicher mit
Auf die Reise in die Stille
Durch den Schornstein der Fabrik
Hinterher fliegen Menschen mit Brille
Hinterher fliegt ein trauriges Tablett
Als Max Reinhardt vor dem Spiegel onanierte, hatte er einen feuchten Traum
Er träumte hinein in die Zukunft
Er träumte von einem leeren Raum
Guter Traum, guter Traum, vom Reinhardt und vom leeren Raum
Guter Traum, guter Traum, vom Reinhardt und vom leeren Raum