Ja ja, so leicht wie ein Vogel... Das Fliegen ist einer der grössten Träume der Menschheit. So wie der Goldrausch vom Klondike und das Streben nach Frauenberechtigung. Doch was hindert uns am Fliegen? Es ist die Schwermut. Wir wollen sie abstreifen. Hierzu kaufen wir uns eine Töpferscheibe und la**en sie stehen. Lange. Sie vergammelt. Das ist kein hinausgeworfenes Geld, das ist Leichtsinn. Wir wollen leichtsinnig sein. Wir häkeln uns einen Reisepa** und fahrn damit nach Albanien. Unsere Reisebegleiter sind ein freundliches Lächeln, etwas Holzspielzeug und eine Latschenkiefer. Nein nein - das ist keine neue Modetherapie aus München, das ist einfach kindisch. Wir wollen wir Kinder sein. Nämlich dumm und Eins-Dreissig. Wir stellen uns neben die Fussbodenheizung und bräunen uns den Hals. Das ist nicht einfach so daher gesagt, das ist dumm. Wir wollen dumm sein. Wir gehen auf eine türkische Hochzeit und zuppeln den Männern an ihren Schnauzbärten. Dankbar la**en wir uns die Fresse polieren und hinken von dannen.
Dort draussen atmen wir tief durch. Wir geben unserem Atem einen neuen Namen: wir atmen einen Lutz. Doch in der Not - wer kann uns wirklich helfen? Helfen kann uns hier allein das T - ich buchstabiere - das T aus dem Walldorfalphabet. T - uns ist geholfen. Wir verwandeln uns. Hierzu schliessen wir ein Auge und geben uns mittelprächtig hin. Hmmmmmmmmm - ich stelle mir vor, ich bin ein Wochenendseminar. Ich finde statt in ruhiger Lage. Vöglein singen. 10 Obdachlose schneiden Bildchen aus Illustrierten aus und kleben eine Collage zum Thema Bausparen. Vöglein singen. Die Obdachlosen SCHREIEN SICH AN - dann gibt es Abendbrot: kalter Tee, Graubrot und zwei Scheiben Käse. Danach ist noch etwas Zeit und wir diskutieren angeregt vor dem Getränkeautomaten. Um 22 Uhr kommt die Odol-Frau mit dem "Psssssst" und knippst das Licht aus. Bin ich ein Zäpfchen? Nein - ich bin ein freundliches Zäpfchen. Und so gehe ich auch ab.