Freiheit war das große Wort,
das mir mein Ich entgegenrief.
Seit Ewigkeiten klang es fort
in jedem Ich, das träumte, schlief.
Im Traum autark, von Fesseln frei,
ist Nacht, ist Welt aus Gold gebaut.
Im Schlafe bleib und König sei
du, zweites Ich, so stark, so laut.
Im Kampf um Traum, im Kampf um Selbst
sind Tage, Nächte Freund, sind Feind,
im Sturm des Ich in Welt vereint.
Erwacht, wird das, was Stärke war,
zum Trugbild, Schatten, Ich-Zerfall.
Dem Bettler wird im Tag gewahr,
was Freiheit meint, bleibt Ruf, ist Schall.
In Tag und Werk so schwach, so bang,
entzaubert jede Ewigkeit,
und Sehnsucht nach dem Nachtgesang,
dem sich ein Ich in Ketten weiht.
Doch Freiheit ist das große Wort,
das wahr wird, weil ein Ich entstieg
dem Traum, der Nacht zum Fürstenort,
geformt aus Kampf, aus Blut, aus Krieg.