Es wohnte ein Krauter zu Frankfurt an dem Maine
Der hatte Gesellen, zu zweien und zu dreien
Und der erste, der sprach: "Es ist mir gar nicht wohl!"
Der zweite war besoffen, der dritte, der war faul!
"Gesellen, Gesellen, seid unter euch verschwiegen
Wir la**en dem Krauter die Arbeit heute liegen!
Denn wir wollen ein wenig spazieren-zieren geh'n
Zu Frankfurt an dem Maine die Mädels uns beseh'n!"
Und als die Gesellen nach Frankfurt sind gekommen
Hatte sie der Herbergsvater gar freundlich aufgenommen
"Gesellen, Gesellen, willkommen sollt ihr sein!
Was wollt ihr hab'n zu essen, was trinkt ihr für 'nen Wein?"
"Zu essen woll'n wir haben den besten Schweinebraten
Und was wir wollen trinken, das ist ganz leicht zu raten
Denn der fränkische Wein ist ein guter Wein -
Denselben woll'n wir trinken und dabei lustig sein!"
Und als die Gesellen gegessen und getrunken
Da schickte der Krauter sein' rotzigen Lehrjungen:
"Gesellen, Gesellen, nach Hause sollt ihr komm'
Den Abschied sollt ihr haben in einer Viertelstund'!"
Und als die Gesellen nach Hause sind gekommen
Da hatte sie der Krauter gar patzig aufgenommen:
"Ihr scheint mir die rechten Gesellen zu sein
Zum Fressen und zum Saufen - zur Arbeit hab' ich keinen!"
Da schnürten die Gesellen das Ränzel auf den Rucken
Und wanderten über die Sachsenhäuser Brucken
Da begegnete ihnen des Krauters Töchterlein
"Gesellen, wollt ihr wandern, so bleib' ich nicht daheim!"
Der erste, der nahm sie bei ihrem weißen Händchen
Der zweite, der fa**t' sie ums dralle rote Röckchen
Und der dritte, der dritte, der küsst' sie mitten auf den Mund
Da kam der Krauter gelaufen und bellte wie ein Hund!
"Ach Krauter, ach Krauter, was sollt ihr denn schon haben?
Nach dreiviertel Jahren ein' wunderschönen Knaben!
Und der soll ja auch werden ein Handwerksgesell'
Damit er auch kann reisen zum Teufel in die Höll'!"