Ich war noch so jung und war doch schon so arm
Kein Geld hatt' ich im Beutel, da** Gott sich mein' erbarm!
Da nahm ich meinen Stab und meinen Bettelsack
Und pfiff das Vaterunser, den lieben langen Tag!
Und als ich kam gen Heidelberg heran
Da packten mich die Bettelvögte vorn und hinten an
Der eine packt mich hinten, der and're packt mich vorn -
Ei, ihr verdammten Bettelvögt, so la**t mich ungeschorn!
Sie brachen mich vor Bettelvogtens Haus
Da schaut der alte Spitzbub zum Fenster heraus
Ich dreh mich gleich herum und schau nach seiner Frau -
Ei, du verdammter Bettelvogt, wie schön ist deine Frau!
Den Bettelvogt erfa**te ein grimmiger Zorn
Er ließ mich gleich werfen in einen tiefen Turm
In einen tiefen Turm, bei Wa**er und bei Brot -
Ei, du verdammter Bettelvogt, krieg du die Schwerenot!
Und wenn der Bettelvogt gestorben erst ist
Sollt ihr ihn nicht begraben wie einen andern Christ
Lebendig ihn begraben bei Wa**er und bei Brot -
Wie mich der alte Bettelvogt begraben ohne Not!
Den Degen, den er trägt, den trägt er nicht zu Recht
Das ist nur eine Waffe für'n alten Schinderknecht -
Das ist ein alt' Fangeisen, zu brechen seine Not
Wenn Tippelbrüder fechten, nur um ein Stückchen Brot!
All' Brüder, nun seid lustig, der Bettelvogt ist tot!
Jetzt hängt er schon am Galgen, tut keinem von uns Not!
In der vergang'nen Woch', am Dienstag halber neun
Da haben sie ihn gehangen, in den Galgen hoch hinein!
Er hätt' die arme Frau beinahe umgebracht
Weil sie mich armen Schelmen so freundlich angelacht
In der vergang'nen Woch, da sah er noch heraus
Und heut bin ich bei ihr, bei ihr t bei ihr in seinem Haus!