Der Schlächter liegt im Fieberwahn, sein Weib rauft sich das Haar,
Er schreit im Koma, schon entrückt, erinnert sich, was war:
Fahle Knochenleiber flüstern ihm ein in seinem Geist,
Das sind die er zu Tode quälte – dermaleinst:
"Durch dich lieg ich im kühlen Grab, drum höre mir gut zu:
Ich warte auf dich Tag für Tag – und der Nächste, der bist du!"
O Imperator, memento mori,
O Imperator morituri te salutant
Der Schlächter, einst ein Arger, ein Sadist und ein Despot,
Nie wachte sein Gewissen auf, stets brachte er den Tod.
Doch nun mit schweiß'ger Stirn liegt er bebend auf dem Bett,
Ein Augenpaar lässt ihn nicht los, spricht zu ihm im Falsett:?
"Durch dich lieg ich im kühlen Grab, drum höre mir gut zu:
Ich warte auf dich Tag für Tag – und der Nächste, der bist du!"
O Imperator, memento mori,
O Imperator morituri te salutant
Der Schlächter windet sich und ruft: "Verschon' mich, meiner Seel'!
La** das Vergangene doch ruh'n, ist schon so lange her!"
Doch nur ein hohles Grinsen ist die Antwort auf sein Fleh'n.
Und aus dem Loch, das einst ein Mund war, weht ein faul'ger Wind.
O Imperator, memento mori,
O Imperator morituri te salutant
"Wer bist du, sag's mir, Klappergeist, ich kenne dich nicht mehr!" Des Schlächters trübe Augen sind vor Entsetzen weit und leer.
Sein Herz, das rast, sein Weib, das greint, er bäumt sich auf, er ringt, und in seinem Todeskampf sieht er sich selbst als Kind.
Ein Schrei folgt der Erkenntnis: er weiß, es ist so weit! Sein erstes Opfer ruft, das er meuchelte, vor langer Zeit.
Er schließt die Augen, denn er weiß, ein Entrinnen gibt es nicht.
Kälte kriecht seinen Körper hinauf. Und seine Witwe löscht das Licht.
O Imperator, memento mori,
O Imperator morituri te salutant
Durch dich lieg ich im kühlen Grab, drum höre mir gut zu:
Ich warte auf dich Tag für Tag – und der Nächste, der bist du!
Ich warte auf dich Tag für Tag – und der Nächste, der bist du!