Ich sah sie oft...
...die Frau mit violett geädertem Tränengesicht
Algengrün lächelnd aus moosigem Mund. Ihre Seele zerfressen von Selbstha** und Angst
Geduckt stand sie da, als fürchte sie Schläge; der unstete Blick auf der Suche, stets hoffend auf eine Münze Glück, die sie wärmte, doch nie genug
Wie sie fror
Ihr Leben war elend, ihr Sterben jämmerlich. Doch eine dunkle Macht hatte Mitleid und führte sie ins Licht:
Einmal im Jahr – in einer Nacht, in der die Sonne nicht schläft, – steigt sie herab vom Firmament und tanzt auf einer Eisscholle, auf dem Ozean. Sie tanzt bis die Sonne ermüdet. Oder bis die Scholle birst
Sie tanzt voller Anmut zu der Wellen Gesang. Ihr Haar scheint golden im Licht, ihr Atem kondensiert zu feinstem Kristall. Und ihr Lachen klingt wie ein Gebet
Chor: Gaia
Sie flog davon auf einem Lichtstrahl, ihr goldenes Haar gleißend im Wind
Chor: Gaia
Ihr Atem die Essenz von Rosen. Ihr Lachen hell wie ein Bergquell
Chor: Gaia
Ihr Lied klar, rein und süß
Chor: Gaia
Kein Sehnen ermüdet mehr ihren Geist. Frei
Wieder und wieder tanzt sie zierliche Pirouetten. Wer sie sieht, muss weinen vor Glück
Doch die Tränen verwandeln sich in Diamanten und werfen das gebrochene Licht tausendfach zurück
Sie flog davon auf einem Lichtstrahl, ihr goldenes Haar gleißend im Wind
Chor: Gaia
Ihr Atem die Essenz von Rosen. Ihr Lachen hell wie ein Bergquell
Chor: Gaia
Ihr Lied rein und süß. Kein Sehnen ermüdet mehr ihren Geist. Frei
Chor: Gaia
Sie tanzt in selbstvergessener Vollkommenheit, während die Eisscholle immer weiter treibt
Chor: Et in Arcadia Ego
Sie tanzt für alle, die sich fürchten und die einsam sind
Chor: Et in Arcadia Ego
Sie tanzt für die, die nicht mehr glauben und verzweifelt sind
Chor: Et in Arcadia Ego
Sie tanzt für dich, wenn du nicht weißt, wie es weitergeht
Und sie tanzt für dich, wenn du eines Tages zum letzten Mal die Augen schließt. Wo immer du bist
Chor: Et in Arcadia Ego
Wenn die Scholle dann nach vielen Stunden im Meer versinkt, weil der Tanz sie schmelzen ließ
Chor: Et in Arcadia Ego
Wenn die Tänzerin mit ihr untergeht. Wenn sich der Himmel verfinstert und grollt. Dann bleib noch. Geh nicht. Denn was dann pa**iert, ist ein Zauber von solcher Schönheit, da** – wer ihn gewahrt –, mit einem Lächeln auf den Lippen in die Ewigkeit fährt
Chor: Gaia
Ihr Atem die Essenz von Rosen, ihr Lachen rein wie ein Berggquell
Sie reitet auf einem Lichtstrahl, ihr weißer Leib gewandet in ein glitzerndes Kleid, ihre Rosenblütenlippen lächeln. Ihre quellblauen Augen streicheln dich
Chor: Et in Arcadia Ego
Ihr Haar wie fluoreszierende Goldfäden, ihr Lachen Gesang, der klingt wie nichts, was du je vernommen. Denn so klingt Glück, das reinste und wahrste
Chor: Et in Arcadia Ego
Chor: Gaia
Wenn ihre Goldfadenhaare dich blenden, dann senke den Blick
Chor: Gaia
Denn wer die Herrlichkeit gewahrt, ist verloren
Chor: Gaia
Wisse, es wartet eine dunkle, hungrige Macht und fordert ihren Zoll