Ach wo ist nun die Zeit / in der man pflag zu gleichen Der Rosen schöner Zier mein' edele Gestalt? Ja freylich bin ich so / nun ich bin grau und alt. Eh' als der Sonnen Glantz die Rose kan erreichen So muß sie durch die Lufft der Nacht zuvor verbleichen / Und hat nur von dem Thau ein wenig Unterhalt: So netzen mich jetzt auch die Thränen mannigfalt / Weil ich die junge Zeit nun habe la**en schleichen.
Geht dann der Morgen an / so wird die Rose roth; Ich werde Schamroth auch gedenck ich an die Noth. Doch hab ich diesen Trost, daß gleich wie von den Winden Die Rose wann der Tag sich neigt / wird abgemeit / So werd' auch ich / weil nun mein Abend nicht ist weit Kan ja es hier nicht seyn / doch Ruh' im Grabe finden.