Roslin, ach Roslin, wärst du nur mein. Würd alles dafür geben, dein Mann zu sein. Wenn ich mich nachts zur Ruhe bette, dann denk ich nur an dich. Und wenn ich morgens aufwach, seh ich vor mir dein Gesicht. Doch leider nur in meinen Träumen, verzehr ich mich für deine Wärme. Mich würdigst du keines Blickes, ich lieb dich nur von ferne. Geh jeden Abend in "Den goldenen Krug", wo du der Kundschaft jeden Wunsch erfüllst. Leere Glas um Glas, mein Blick nur dir gebührt. Doch heute nacht wird alles ändern, nehme all den Mut zusammen. Werd meine Liebe dir gestehen, lässt mein Herz so heiß entflammen. Warte vor der Kneipe auf die Eine. Nach Dienstschluss folg ich ihr entschlossen. Sie sieht mich nicht, sie eilt davon. Als hätte sie ein Ziel vor augen. Nah dem Friedhof macht sie Halt. Nähere mich, doch bleib verborgen. Da tritt jemand auf sie zu und nimmt sie zärtlich in den Arm. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, als ich den Mann dort vorn erkenne, es ist der Hand, der Sohn vom Schmied,
der meiner Roslin Küsse schenkt. Wende mich ab und lauf davon. Meine Welt zerbricht in Stücke. Roslin wird mich niemals lieben. Doch niemand sonst soll sie besitzen. Niemand sonst. Niemand!!! Am nächsten Abend wart ich schon, wo gestern sich die zwei getroffen. Doch etwas hab ich mitgebracht, als Geschenk zur Hochzeitsnacht. Hans ist bald als Erster da, schleiche mich von hinten an. Schlag ihm die Axt fest in den Schädel und Roslin ist als Nächste dran. Sie naht alsbald, sie sieht den Hans. Doch bevor sie schreien kann. Packe ich sie mit fester Hand und halte ihren Atem an. Als der Morgen graut, findet man sie, drei Leichen nah dem Friedhofsacker. Den Sohn vom Schmied hat man erschlagen und vor der Eiche aufgebahrt. Doch dort oben hängen zweie, Hand in Hand an einem Strick. Die schöne Roslin und der Bauer, sie brach sein Herz, er ihr Genick. Roslin, ach Roslin, nun bist du mein. Hab mein Leben dafür gegeben, mit dir tot zu sein.