Ich bin, seit ich was von mir weiß
Auf Kraft und Siegen programmiert
Im Sagen groß – Das Herz zumeist
Auf breite Schultern reduziert!
Natürlich, Denker und modern
Rein hirnlich schon im rechten Gleis –
Verteufelt nur, da** meine Lust
Von meinem Hirn zuwenig weiß!
So furchtbar lang den feuchten Traum
Von meiner Herrlichkeit geträumt
Und leider nebenbei den Anschluss
An die Liebe fast versäumt!
Kumpanen, Prost! Und jetzt geht's rund
Und warum soll'n wir uns kastrier'n!
Ich proste mit – doch hab ich Angst
Mich wieder mal selbst anzuschmier'n!
Ich sag' mir: "Freund, was ist denn los?
Hör auf zu jammern, Mann ist Mann!"
Nur manchmal widert mich der Zwang
Zu meinem Mannsein furchtbar an!
Ich weiß noch nicht, wohin das führt –
Da ist nur was, was ängstlich macht
Was plötzlich all meine Gefühle
Untersucht und überwacht!
Die Herren Götter danken ab
Jetzt muss es gottlos weitergeh'n –
Das klingt so leicht! Doch es ist schwer
Ganz ohne Heimat zu besteh'n!
Ich komm' mir plötzlich so durchleuchtet
Und so hilflos vor und nackt –
Der alte Kaiser ist allein
Sein alter Harnisch ist geknackt
Ihr fragt zurecht: "Wo hat er nur
Sein Siegerlächeln hingetan?"
Ich hoff' nur, da** ich irgendwann
Auch ohne Siegen lächeln kann!
Kumpanen, Prost! Ich will's probier'n
Mich etwas von mir zu befrei'n!
Ich bleib ein Mann – nur keine Angst!
Doch deshalb Herrscher? Danke – Nein!