[Verse 1] Zieh die Gardinen zu, denn draußen ist Krieg Wir rauchen billiges Kraut und spielen laute Musik Das Haus der Lüge ist grau, sieh es ist frisch renoviert Dein Architektenbüro hat schon die Küche möbliert Stapel die Kisten im Flur, doch erst leer deinen Kelch Bevor dein Elfenbeinturm in tausend Scherben zerfällt Komm und wir sperren die Welt hinter die Spitzengardinen Hier kannst du leben wie Gott und trotzdem Stütze bezieh'n Der Terroristenbedarf hatte nur leere Patronen Glaub mir, du wartest vergebens auf deine Revolution Unsere Bäuche sind zu dick Doch unsere Träume verhungern in einem goldenen Käfig unter dem Dach Auf jeden Platz an der Sonne, da kommen tausend und mehr Da draußen lauern der Mob, Grippe und Autoverkehr Deswegen legen wir Nasen, damit der Kater vergeht Bis man das letzte Ideal morgens im Garten begräbt [Hook]5x Zieh die Gardinen zu, zieh die Gardinen zu, zieh die Gardinen zu
[Verse 2] Sieh zum Fenster hinaus, glaub mir die Erde rotiert Sie schreit zum Himmel und doch: Wir sind fertig mit ihr Wir löffeln Kaviar und wohnen wie Barbie und Ken Wo man zum Kaffee die Kuchenbrötchen in Valium tränkt Im Garten trennt man den Müll stets nach Plastik und Glas Während im Keller der Kammerjäger die Ratten vergast Uns're gerasterte Welt strahlt in solariumbraun Ein neuer sonniger Tag hinter dem Maschendrahtzaun Mach deinen Job, horte dein Geld für dein Grab Und einen duftenden Kranz auf deinem hölzernen Sarg Nur bitte stell keine Fragen, leb deinen Groschenroman Doch in deinem Obergeschoss plätschert ein tropfender Hahn Ja das Gewissen ist hartnäckig es raub dir den Schlaf Es krümelt Kekse und liegt auf deinem Couchimitat Die Straßentauben im Hof halten ihr Scherbengericht Doch bricht der Abend herein braucht es ein stärkeres Gift [Hook]5x