Der Mond ist aufgegangen
Die gold'nen Sternlein prangen
Am Himmel hell und klar!
Der Wald steht schwarz und schweiget
Und aus den Wiesen steiget
Der weiße Nebel wunderbar!
Wie ist die Welt so stille
Und in der Dämmerung Hülle
So traulich und so hold!
Als eine stillen Kammer
Wo ihr des Tages Jammer
Verschlafen und vergessen sollt!
Seht ihr den Mond dort stehen?
Er ist nur halb zu sehen
Und ist doch rund und schön!
So sind wohl manche Sachen
Die wir getrost verlachen
Weil unsere Augen sie nicht seh'n!
Wir stolzen Menschenkinder
Sind eitel arme Sünder
Und wissen gar nicht viel!
Wir spinnen Luftgespinste
Und suchen viele Künste
Und kommen weiter von dem Ziel!
So legt euch denn ihr Brüder
In Gottes Namen nieder!
Kalt ist der Abendhauch
Verschon uns Gott mit Strafen
Und la** uns ruhig schlafen!
Und unsern kranken Nachbar auch!