O Freunde! Freunde! die ihr so treu mich liebt!
Was trübet meine einsamen Blicke so?
Was zwingt mein armes Herz in diese
Wolkenumnachtete Totenstille?
Ich fliehe euren zärtlichen Händedruck,
Den seelenvollen seligen Bruderkuß.
O zürnt mir nicht, daß ich ihn fliehe!
Schaut mir ins Innerste! Prüft und richtet! –
Ists heißer Durst nach Männervollkommenheit?
Ists leises Geizen um Hekatombenlohn?
Ists schwacher Schwung nach Pindars Flug? ists
Kämpfendes Streben nach Klopstocksgröße?
Ach Freunde! welcher Winkel der Erde kann
Mich decken, daß ich ewig in Nacht gehüllt
Dort weine? Ich erreich ihn nie, den
Weltenumeilenden Flug der Großen.
Doch nein! hinan den herrlichen Ehrenpfad!
Hinan! hinan! im glühenden kühnen Traum
Sie zu erreichen; muß ich einst auch
Sterbend noch stammeln: vergeßt mich, Kinder!