Der Computer pX in den äusseren Staaten Tat all das, was andre Computer auch taten: Er rechnete Brüche, berechnete Kosten Und ging theoretisch weiss was alles posten Jonglierte mit Defizits, Budgets und Spesen Verrechnete Fett, kalkulierte Chinesen Erweiterte Sätze von Gauß und Bernoulli Erfand einen eisbärensicheren Pulli Samt Ellbogenschoner für Schmetterlinge Und viele andere, nützliche Dinge! Durchbohrte die Anden, verjüngte Greise Und drehte gefangene Taranteln im Kreise Addierte die Zeugungskraft aller Puter – Kurz, war ein solider und guter Computer! Nur etwas war heikel, und das war genau: Der Mann der ihn fütterte war eine Frau! Eine Frau, eine Frau, eine Frau, eine Frau, eine Frau! Name: Zeller Vorname: Elisabeth Beruf: Dr. math. Grösse: 1,58 Augen: schwarz Haare: mattbraun Zivilstand: ledig – ledig – ledig – ledig – Der Computer war auch nur ein Mensch wie wir alle Und ging dieser Fülle an Reiz in die Falle Bald zitterte er bis zur innersten Niete Wenn ihr Antlitz auch nur schon von weitem erblühte Und wenn sie ihn zarten Gelenkes berührte Ein neues Problem in den Rachen ihm führte Dann knackt' ihm das Eisen vor innerem Glück Und Sätze wie folgender kamen zurück: "Epsilon achzehnter, n-ter und q-ter – Herzliche Grüsse, Ihr Computer!" Dies lesend, machte Elisabeth Zeller Augen wie kleinre Dessertteller Verspürte ein Gruseln mittlerer Lage Und las dann die Antwort zur nächsten Frage: "Kein Ergebnis mit Jod und Amino –
Kommen Sie heute mit mir ins Kino?" Verehrung ihn Ehren, doch eine Maschine! Elisabeth las mit erbleichender Miene: "Pi-fünfzehn pro Tonne kanadischer Eicheln – Montieren Sie mir einen Greifer zum Streicheln!" Die Frau überlief's, das fand sie nun schändlich! Dann wurde er vollends unmissverständlich: "Acht-Sigma, Null-Vierzehn, HG eines Stücks – Ich liebe Sie. Yours, for ever, pX!" Da verlor Fräulein Doktor ganz plötzlich die Fa**ung Und bat den Direktor um Ihre Entla**ung Bloss zwei Tage später stand sie am Abend Die Arbeitseffekten schon eingepackt habend Zum letzten Mal vor dem Balzautomaten Rekapitulierte nochmals dessen Taten Und schüttelte düster den mattbraunen Kopf Da leuchtete plötzlich der Antwortknopf: "Bitte kriechen Sie mir ins Getriebe – Ich sehn mich so nach ein bisschen Liebe!" Sie wusste beinahe nicht, wie ihr geschah Doch pX stand so traurig und greiferlos da Und zuckte so einsam mit Zeigern und Zählern Geschunden von wissensbegierigen Quälern So frierend in chromstahllegierter Verschalung So bar jeden Schmucks und jeder Bemalung So freudlos und plump, und walfischhaft nackt Da** sich Fräulein Zeller, von Mitleid gepackt In plötzlicher Regung die Röcke schürzte Und in des Computers Hauptöffnung stürzte! Ein Blitzen von Lichtlein, Kontakte, die summen – Und dann ein behagliches, nachtlanges Brummen Der Computer jedoch blieb seither vernichtet – Und auch Fräulein Doktor ward nicht mehr gesichtet!