Diese Nacht hat leise Stimmen Die nie für mich schweigen werden Falsche Ruhe auf schwarzen Klippen Auf den fernen Gipfelgraten Und die Mumien greiser Bäume Stehen bleich, wie Weidenfinger Die mit letzter Kraft sich In die tiefsten Schluchten krallen Sieh, die Welt ist ganz aus Nebel - Kronen der Vergangenheit - Unsere Schreie und Gedanken Ducken sich gebeugten Rückens In den Schutz der Felsenwände Vor zu früh beraubten Tempeln Liegt das welke Edelweiß Und die Erinnerung an Zeiten Vor dem langen Winter schleicht Als alter, stummer Wiedergänger Durch vergessene hohe Hallen
Erinnere dich, wie es mal war Als auf den heute kargen Klippen Reiche Mandelhaine wuchsen Als wir olivbekränzt den Wein Der an den weiten Hängen stand Aus vollem Kelch gekostet haben Das ist lang' her Jetzt steh ich auf den kalten Steinen über mir und bin allein Hab' auf den Grund geschaut Und ihn durchschritten Um auf mich herabzublicken Diese Nacht hat viele Stunden Die vom Sturm zerbrochenen Zeiger Unserer Uhren liegen einsam Auf den dunkelgrauen Klippen Sogar diese Nacht wird enden Auch auf diese kargen Klippen Fällt noch einmal neuer Schnee