Heidelberg. Vom eigenen Erfolg überzeugt zu sein ist in der Deutschen Rap-Szene nicht nur Gang und Gäbe, sondern fast schon eine Notwendigkeit auf dem Weg an die Spitze der Szene. Wie die Vergangenheit zeigte, spielt auch der Künstlername dabei eine nicht unwesentliche Rolle. Deshalb hat der bisher noch völlig unbekannte Nachwuchsrapper Sven Kulmbach beim sorgfältigen Ausarbeiten des Businessplans seiner Rapkarriere darauf die höchste Priorität gelegt. Den in wochenlangen Planungsphasen kreierten Künstlernamen „Deutscho“ sieht er dabei als wegweisenden Garant für den gewünschten Erfolg. Der Name klinge zwar „ein bisschen plakativ und nationalistisch“, aber schließlich „hat das doch bei diesen ganzen Ausländern auch super geklappt“, so der 16-jährige Hauptschüler aus dem beschaulichen Heidelberg. Tatsächlich gibt es einige aus anderen Ländern stammende Rapper, die mit der Strategie, möglichst viele Assoziationen mit ihrem Heimatland und den dort gebürtigen Fans zu schaffen, auf die Erfolgsspur kamen.
Das direkte Mittel zum Erfolg sollen dabei einfach gestrickte Fans aus bildungsfernen Schichten sein, die sich blindlings durch die Identifikation zur Nationalität zum Fan rekrutieren la**en. „Wenn z.B. Kurdo ein neues Musikvideo rausbringt, schreiben hunderte Leute in den Kommentaren „Kurdistan!“, völlig egal um was es in dem Lied geht oder wie gut es ist. Teilweise führt das sogar dazu, da** solchen Rappern auf einmal großartige Sk**s und besonders gute Texte attestiert werden. Also wird das bei mir sicher auch klappen“, so Kulmbach selbstbewusst.