Düsseldorf. Viele unserer jüngeren Leser werden beim Hören ihres Namens wahrscheinlich nur mit den Schulter zucken, vor circa 35 Jahren gehörten die sog. „Stieber Twins“ jedoch zu den ganz großen Stars in der deutschen Rap-Szene. Nachdem sie jahrzehntelang von der Bildfläche verschwanden, konnte man sie vor kurzem wieder in einem Musikvideo von Kollegah und Majoe sehen – versteckt hinter der Fa**ade der „Götzfried Girls“. Als am 1. April das Musikvideo „Vom Salat schrumpft der Bizeps“ von den nordrhein-westfälischen Rappern Kollegah und Majoe veröffentlicht wurde, entflammten überall Diskussionen über die Message und Substanz des Songs, der den eindimensionalen Körperkult und die Hetze gegen hilflose Vegetarier (bis dahin) wohl auf eine unerreichte Spitze trieb. Doch nicht nur die vermeintliche Botschaft wurde heiß diskutiert, auch die zwei vorher völlig unbekannten Gastrapper(innen) im Video, die sich selbst als „Götzfried Girls“ bezeichneten, sorgten für Aufsehen. Viele munkelten schon zum Zeitpunkt der Veröffentlichung, da** sich hinter den beiden angeblichen Amateuren Rapper mit langjähriger Erfahrung stecken müssen – zu versiert waren Technik und Flow als da** es sich um Newcomer handeln könnte. Völlig zu Recht, denn wie eine technisch aufwendige Videoan*lyse des Sprechgesangskuriers nun zeigte, steckt hinter den „Götzfried Girls“ niemand anders als das in den 1970er-Jahren aktive Hip-Hop-Duo „Stieber Twins“.
Ob diese lange als verschollen geglaubten Rapper den versteckten Auftritt zum langsamen Einläuten ihres Comebacks inszenierten, ist bisher noch unklar – langjährige Fans wie der 57-jährige Günter K. verspüren allerdings schon große Vorfreude: „Geil, die Stieber-Twins machen wieder Musik – voll dufte!“. Über die Chance einer Rehabilitierung im Game wird noch gezweifelt, viele der alten Fans sind schließlich schon seit langer Zeit tot oder vegetieren in Pflegeheimen vor sich hin. Da** die beiden jedoch auf der Höhe der Zeit zu sein scheinen und sich Social Media sowie den Einfluss bekannter Rapper wie Kollegah zu Nutze machen, macht auf jeden Fall Hoffnung.