Meine Wohnung ist eine farbliche Katastrophe,
der dominante Farbton nennt sich "Grau".
Aber meistens nenn' ich es nur "Gräulich",
andere bevorzugen "abscheulich".
Ich besorg mir einen Pinsel,
einen Eimer hab ich schon,
aus der Zeitung falte ich mir einen Hut.
Dem tristen Einerlei meiner 4 Wände ein Lebwohl,
zu meinen Glück fehlt mir jetzt nur noch eins:
Was zum streichen, was zum streichen in Rosé
Heute morgen, kurz nach dem Aufsteh'n,
bekam ich einen kleinen Schreck,
als ich meinen Schuldenberg sah.
Ich wollt das Fenster öffnen, um hinaus zu springen,
doch der Schuldenberg versperrte mir den Weg.
Ich habe keine Aktien, keinen Wertpapierdepot, Bausparverträgen geh ich einfach aus den Weg.
Immobilien sind zu unhandlich und Totto zu riskant.
Zu meinen Glück fehlt mir jetzt nur noch eins:
Einen reichen, einen reichen Onkel in spe
Irgendwann am Nachmittag,
bin ich ans Meer gefahren,
eine frische Brise tut ganz gut, dachte ich mir..
Und außerdem konnte damit auch gleichzeitig die Sperrigkeit dieser Strophe
und die Belanglosigkeit meines Handelns
unter Beweis stellen.
Doch eine Tatsachenbehauptung
stellt die Mittelmäßigkeit, des vorherliegende Satzes, noch weit in den Schatten.
Als ich nämlich aufs Meer blickte,
da jagte mir der folgende Gedanke,
unvermittelt, durch den Kopf:
Auf den Deichen, auf den Deichen
Auf den Deichen riecht's nach Klee.
Einen Steifen, einen Steifen
einen Steifen vor'm WC.