Brüder, laßt uns lustig sein Weil der Frühling währet Und der Jugend Sonnen-Schein Unser Laub verkläret! Grab und Bahre warten nicht – Wer die Rosen ietzo bricht Dem ist der Krantz beschehret! Dem ist der Krantz beschehret! Unsers Lebens schnelle Flucht Leidet keinen Zügel Und des Schicksals Eiffersucht Macht ihr stetig Flügel – Zeit und Jahre fliehn davon Und vielleichte schnitzt man schon An unsres Grabes Riegel! An unsres Grabes Riegel! Wo sind diese, sagt es mir Die vor wenig Jahren Eben also, gleich wie wir Jung und fröhlich waren? Ihre Leiber deckt der Sand Sie sind in ein ander Land Aus dieser Welt gefahren! Aus dieser Welt gefahren!
Wer nach unsern Vätern forscht Mag den Kirchhof fragen – Ihr Gebein, so längst vermorscht Wird ihm Antwort sagen! Kann uns doch der Himmel bald Eh die Morgen-Glocke schallt In unsre Gräber tragen! In unsre Gräber tragen! Unterdessen seyd vergnügt Laßt den Himmel walten – Trinckt, bis euch das Bier besiegt Nach Manier der Alten! Fort! Mir wässert schon das Maul Drum ihr andern, seyd nicht faul Die Mode zu erhalten! Die Mode zu erhalten! Dieses Gläßgen bring ich dir Daß die Liebste lebe Und der Nachwelt bald von dir Einen Abriß gebe! Setzt ihr andern gleichfalls an Und wenn dieses ist getan So lebt der edlen Rebe! So lebt der edlen Rebe!