Ich bringe mich zu Wege Ihr Straßen, Brücken, Stege Euch rück' ich ins Gefilde Ihr Förste, Schluchten, wilde Gewitterwolkentürme Ihr Lüfte, Winde Stürme Euch will ich mich beweisen Seht her, ich bin auf Reisen – Ich muss auf Reisen sein! Und himmelwärts ich treibe Mich manchem Berg zuleibe Und jenseits rasend falle Als flöge ich zu Tale Wie Adler Lüfte spalten Und ihrer Freiheit walten So spott' ich den Geleisen Das macht: ich bin auf Reisen – Ich muss auf Reisen sein! Der Sturm, das ist mein Mantel Wie Meereswog' mein Wandel Doch kennt er keine Schranken Weil ich in Gedanken Sonn' und Mond besitze Die la**' ich auf der Spitze Der Zeigefinger kreisen Das macht: ich bin auf Reisen – Ich muss auf Reisen sein! Es treiben in der Runde Meines Geistes Hunde Meiner Glieder Herde Schräg hin über die Erde Ich finde meine Nahrung In keiner Aufbewahrung Mein Dasein will sich speisen Vom Wandern, Ziehen, Reisen – Ich muss auf Reisen sein! Wie aus dem Sumpf die Blasen
Steigen aus dem Rasen Vor mir Totengrüfte In nächtliche Gelüfte Und blüh'nde Wirbel schaukeln Und Irrlichter vergaukeln Mir meinen Weg zu weisen Dorthin geh' ich auf Reisen – Ich muss auf Reisen sein! Wer könnt' die Freiheit zwingen Sie in den Kerker bringen? Ich dreh' die Faust und sprenge Gefängnismauernenge Und jubelnd um die Weite Ich meine Arme breite Sie an mein Herz zu reißen Zu ihr geh' ich auf Reisen – Ich muss auf Reisen sein! Der Pfaffen Prunksoutanen War'n über unsern Ahnen La**t uns're Waffen schlitzen Ihre gespalt'nen Mützen Der Schwerterglanz erblitze Auf die Tyrannensitze Ihr Tod soll Freiheit heißen – Auf, Freiheit, geh auf Reisen – Du musst auf Reisen sein! Der Freiheit Goldfanfaren Wer dürfte sie verwahren? La**t uns're Lippen netzten An diese Kelche setzten Ihr Jubelstrahl soll glänzen An allen Erdteilgrenzen Und ihre tausend Weisen Soll'n um den Erdball kreisen La**t mich, la**t mich La**t mich, la**t mich La**t mich auf Reisen sein!