Andreas Gryphius
Vber des HErrn Gefängnüß
IV.
WIe in dem Garten sind dem Teufel eingegangen
In seine Jägergarn' und harter Ketten Macht
Die ihre Missethat erbeigen auff uns bracht;
So wird die Vnschuld selbst im Garten auffgefangen.
Die Freyheit fällt in Strick / durch List der grimmen Schlangen.
Die Hand / durch welcher Krafft / das Werck der Welt erkracht /
Der hellen Gottheit Glantz wird in der schwartzen Nacht
In Fessel eingelegt uns Freyheit zu erlangen.
Der König wird ein Knecht / der tollen Knechte Schaar
Schlägt auff den Erben zu. Er gibt sich selber dar /
Damit er was nicht frey / aus Band' und Kärcker reisse.
Hilff / der du durch den Dinst das Dinsthauß umbgekehrt /
Der du gebunden auch dem Starcken hast gewehrt:
Daß ich von Sünden frey / mich deines Dinst's befleisse.