Andreas Gryphius
H. Nathanael Roßteuscher und Alithaeae
Roussiae Hochzeit
XXXI.
IN dem das feste Genpf der Helden Kühnheit übt /
Vnd endlich ihren Ruhm durch seinen Fall ausbreitet:
Bricht auch der harte Sinn / den ihr biß noch bestreitet
Vnd eurer Alithe bekennet / daß sie libt.
Nun schöpfft ihr Lust aus dem / was euch bißher betrübt /
Die Hochzeit-Göttin hat den Einzug schon bereitet:
Weil Hymen, was ihr wündscht / ins Triumph-Bette leitet /
Vnd den so werthen Feind, euch gäntzlich übergibt.
Er wolle noch mit ihm Glück / Ehre sanfftes Leben /
Gewündschte Lust und Freud / und Heil und Segen geben
Vnd Fortgang und Gewinn und was mein Phoebus bat.
Der Wundsch ist zwar nicht neu' und voll gemeiner Sachen
Herr Bräutgam: ihr mögt selbst der Braut was neues machen /
Das Leben / Seel und Geist / und Händ und Füsse hat.