Andreas Gryphius
Ewige Freude der Außerwehlten
XLIX.
O! wo bin ich! O was seh' ich / wach ich? träumt mir? wie wird mir?
Jesu! welcher Wollust Meer überschwemmt mein frölich Hertz /
Welt Ade! Glück zu mein Trost! Gutte Nacht Tod!/ Angst und Schmertz /
Ich find alles: alles lern ich! alles schau' ich HERR in dir /
Ich zuschmeltz in lauter Wonne! JEsu! JEsu. Meine Zir!
O wie herrlich ists hir seyn! Erde deine Freud ist Schertz!
JEsu! ewig-gläntzend Licht! (tunckel ist der Sonnen Kertz!)
Ach! wie funckeln deine Schaaren! Sternen fliht! hir schimmern wir.
Ihr / die ihr Glutt und Schwerdt verlacht! ob schon eur Leib würd Staub und, Aschen /
Ihr / die ihr euer reines Kleid habt in dem Blutt des Lambs gewaschen /
Rufft Hallelujah! Hallelujahl Freud und Leben!
Dir dreymal einig Ewigkeit; die alles in allen beherschet und zihret:
Sey unaußsprechlich Lob und Ruhm / und Ehre die dir nur alleine gebühret.
Dir / die sich ewig / (Hallelujah!) uns wil geben.